ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG STARTUP TEENS young entrepreneurs & mentors Seite 5 Austausch am Küchentisch: Antonia Albert, Natacha Neumann und Philipp Lahm (v. l.) in München ) 4 ( Z L U H C S F L O D U R - S N A H / S N E E T P U T R A T S ist es das Wichtigste, mit den richtigen Spielern jeden Tag an den richtigen Themen zu arbeiten. Vor einem Jahr wa- ren wir zu zwölft, heute haben wir 70 Mitarbeiter und En- de des Jahres werden es 120 sein. Ich merke, dass Men- schen immer mehr nach Arbeitgebern suchen, die sozia- len und gesellschaftlichen Mehrwert generieren. Da haben wir einen Vorteil gegenüber den Start-ups, die nur gegrün- det wurden, um einen schnellen Exit zu machen. erdbär GmbH Freche Freundin Vor acht Jahren entschied sich Natacha Neumann (35) gegen die Karriereleiter in Konzernen und stattdessen für ihren Traum, mit ihrem Mann Alex eine eigene Fir- ma mit Sinn und Nachhaltigkeit zu kreieren: die Ge- burtsstunde der erdbär GmbH und der Marke Freche Freunde. Das Berliner Start-up steht für Snacks, die Kinder auf den Geschmack von Obst und Gemüse brin- gen. Die Vision der dreifachen Mutter: Die Essgewohn- heiten künftiger Generationen positiv zu verändern. Natacha: Meine Herausforderung ist der Fokus. Unser Ziel, die Essgewohnheiten künftiger Generationen positiv zu beeinflussen, ist sehr ambitiös: Wir gehen an Kitas, ent- wickeln neue Produkte und edukative Materialien, drehen Filme und bespielen die sozialen Medien mit spannenden Contentwelten und kinderleichten Rezepten. Es gibt so viele tolle Möglichkeiten. Da ist „Nein“ sagen schwierig. Aber der Tag hat nur 24 Stunden und wir dürfen uns nicht verzetteln und in jede Richtung rennen. Antonia: Philipp, wie schaffst du es, dich zu fokussieren, aber auch Freiräume zu schaffen? Philipp: Man muss sich bewusst sein, dass jeder auch Zeit für sich und seine Familie braucht. Das habe ich immer ganz gut hinbekommen. Wenn ich frei hatte, wussten alle: Ich bin nur im absoluten Notfall erreichbar. Ob Shoppen oder sich mit Freunden treffen – jeder kommt anders runter. Ich schlafe zum Beispiel gerne lange – das ist mit zwei Kindern natürlich seltener geworden. Aber wenn ich mit ihnen zu- sammen bin, kann ich sowieso ganz schnell abschalten. Natacha: Kinder sind einfach super, ich habe drei. Wenn ich sie von der Kita hole, sind die Sorgen des Tages weg. Philipp, wo siehst du die Aufgaben bei deinen Beteiligun- gen Sixtus und Schneekoppe momentan? Philipp: In der Führung. Sixtus und Schneekoppe sind bei- des Traditionsunternehmen. Jetzt kann ich es ja sagen: Wir haben eine Agentur gegründet, den 21.raum. Da be- schäftigen wir uns mit agilem Arbeiten und New Work. Diese Auseinandersetzungen führen wir wöchentlich in ei- nem Meeting, um so eine andere Unternehmenskultur zu etablieren. Bei Schneekoppe und Sixtus straffen wir auch das Sortiment, damit man wieder deutlicher sieht, wofür die Marke steht. Ich bin Mannschaftssportler – Erfolg kann man nur im Team haben. Warum gibt es aus eurer Sicht so wenige weibliche Gründerinnen in Deutschland? Natacha: Es gibt immer mehr Gründerinnen. Derzeit sind es etwa 13 bis 15 Prozent. Aber man muss sehr mutig sein. Ich habe das bisschen Geld, das ich gespart hatte, genom- men, meine Festanstellung gekündigt und alles auf eine Karte gesetzt – und das im idealen Schwangerschaftsalter. Männer sind risikofreudiger. Was denkst du Antonia? Antonia: Das ist definitiv ein Grund. Aber die mangelnde Sichtbarkeit von Frauen in Führungspositionen ist kein Phä- nomen, das sich nur auf die Start-up-Szene begrenzt. Wenn man sich die Vorstandsebene der Dax-30-Unternehmen an- schaut, dann ist da aktuell nur ein Frauenanteil von 7,3 Pro- zent. Das ist doch schockierend. Man kann über eine Frau- enquote denken, was man will, aber es müssen bessere Strukturen zur aktiven Frauenförderung geschaffen werden. Initiativen und Netzwerke für den Austausch. Es braucht Ro- le Models, Vorbilder. Es ist extrem motivierend und macht Mut, wenn sich eine Frau hinstellt und von ihrem Weg be- richtet. Überhaupt muss Diversität gefördert werden. Wir als Unternehmerinnen haben die Möglichkeit, ein ganz neu- es Bild zu gestalten. Das finde ich toll. Bist du zufrieden mit deiner Entscheidung, Unternehmer zu werden? Philipp: Absolut. Mein Tag, meine Woche ist sehr ab- wechslungsreich und das fordert mich. Und wie sieht das bei euch aus? Natacha: Ich wüsste nicht, was ich anderes machen sollte. Ich habe eine Aufgabe gefunden, die zu mir als Mensch perfekt passt. Antonia: Diese Entscheidung habe ich kein einziges Mal be- reut. Ganz im Gegenteil, ich bin überglücklich, dass ich die Chance habe, einer so erfüllenden Tätigkeit nachzugehen. Natacha: Warum bringst du dich bei Startup Teens ein? Philipp: Ich finde es gut, dass es heute immer mehr junge Menschen gibt, die sich zutrauen, ein Unternehmen zu gründen. Das braucht Mut und Aufmerksamkeit. Ich selbst bin als Schüler oder junger Fußballer nicht auf die Idee ge- kommen, ein Unternehmen zu gründen. Ich hatte nur Fuß- ball im Kopf. In der Schule ging es um den Schulabschluss, um einen Beruf zu ergreifen und nicht um ein Unterneh- men gründen zu können. Diesen Wandel will ich unter- stützen. Wie sieht es mit euch aus? Warum Startup Teens? Natacha: Weil Startup Teens vielen Schülern überhaupt erst zeigt: Es gibt diese Möglichkeit und du kannst das schaffen. Ein Unternehmen zu gründen ist ja schon für Er- wachsene scary. Umso wichtiger ist es, Teenagern zu ver- mitteln, dass Unternehmer zu sein auch einen gesell- schaftlichen Mehrwert hat. Es geht nicht nur ums Geld. Antonia: Und das Schöne am Gründen ist: Egal, woher man kommt, und egal, was man vorher gemacht hat – es ist möglich. Auch ohne Studium, Konzernkarriere oder su- per Notendurchschnitt. Man muss nur hart dafür arbei- ten. Aber wenn man eine Idee und einen stringenten Plan hat, ist das möglich – und das zeigt Startup Teens jungen Menschen auf. Was empfiehlst du jungen Menschen? Philipp: Mich fragen natürlich noch sehr viele junge Men- schen: Wie werde ich Fußballprofi? Dann sage ich immer, du musst trainieren, trainieren, trainieren, dann kommt es vielleicht von alleine. Und das Wichtigste dabei ist: Alles, was du machst, musst du mit Freude und Überzeugung tun. Und das gilt auch für die Arbeit. Klar sind nicht alle Tage gleich, aber die Motivation muss aus einem selbst kommen. Welche Tipps gebt ihr Teenagern? Antonia: Das Entscheidende ist das „Tun“. Wenn ihr eine Idee habt – habt auch den Mut und springt ins kalte Wasser und probiert euch aus. Und fragt euch dabei immer: ‚Was ist das Schlimmste, dass passieren kann?‘ Natacha: Wichtig ist, sich selbst zu kennen und auf sein Bauchgefühl zu hören. Dann geht man nicht in die Rich- tung, in die einen alle drängen, sondern in die, die zu ei- nem passt.